+ + + Sonnabend, 19. August 2000 + + + Hanstholm + + +

Die erste Nacht in Klitmöller haben wir gut überstanden. Steffen hat leise vor sich hin geschnarcht. Gegen jegliche Tradition war ich schon früh recht zeitig munter. Im Bett hielt ich es auch nicht aus, also duschte ich mich und bereitete das Frühstück vor. Der Morgen war herrlich. Schönster Sonnenschein und nur wenig Wind. So konnten wir unser Frühstück (Neß-Kaffee, Weißbrot, Salami und Nutella) im Freien einnehmen.

Nach dem Abwaschen räumten wir das Auto ein und los ging es nach Hanstholm.

Als erstes parkten wir unser Kombi an der Batterie Hanstholm I, eine Batterie die als Hauptbewaffnung 4 x 17cm Kanonen, 6 x 2cm FLAK Geschütze, 1 x 87 mm Kanone, ? x 8 cm Granatwerfer und ? x Maschinengewehre.


Museumscenter Hanstholm

vor einer 17 cm Kanonen - Stellung

eine 17 cm Kanonenstellung

Das Gelände der 17 cm Batterie war gut getarnt. Von hier aus hat man eine hervorragende  Sicht zur Nordsee. Das Beobachtungs- und Schußfeld wurde durch keine größeren Hindernisse eingeschränkt.

 

 

Als wir das Auto verließen, waren wir beeindruckt von den Bildern die sich uns dort eröffneten. Eine Geschützstellung nach der anderen, Beton über Beton. Unser Weg führte uns als erstes zu einer 17 cm Kanonenstellung - Regelbau M 270. Diese war äußerlich und auch von den Räumlichkeiten sehr gut erhalten. Gut, von der Einrichtung war natürlich nichts mehr vorhanden, aber mit ein wenig Fantasie konnten wir uns  vorstellen, wie es hier aussah.

Über den Geschützen erhob sich die Kommandozentrale - Regelbau M 162a - mit dem leider nicht mehr vorhanden 8 m breiten Abstandsmesser. Aus dem Beobachtungsraum konnte man mittels Ferngläser die Nordsee auf Sichtweite überwachen.


Regelbau M 162a

Regelbau M 162a

Auf dem Dach der Kommandozentrale war eine Flak-Stellung untergebracht.

Von der Kommandozentrale aus begaben wir uns in Richtung Westen über das Gelände der Stellung Hanstholm 1 zu den anderen Bauwerken.
Dort sahen wir als erstes eine weitere Flakstellung Regelbau FL 242 sowie Mannschaftsbunker von Typ 501.


FLAK Fl 242

Mannschaftsunterstand 501

Auf einmal standen wir vor einem Bauwerk, welches wir noch nie vorher gesehen hatten. Wir tippten auf einen Mannschaftsunterstand für 20 Mann. Jedoch als wir in den Bunker betraten, wurde uns schnell klar, daß dieses nicht der angenommene Regelbau 622 war. Große Räume, die durch dicke Wände mit abgerundeten Durchgängen verbunden waren. Untypisch für Mannschaftsbunker. Der Bunker wurde wahrscheinlich für die Beseitigung von Fundmunition genutzt. Es roch sehr stark nach Pulver und die Wände waren total schwarz. An einigen Zerstörungen im Bunkerinneren konnten wir uns über die Stabilität des Baues einen Eindruck verschaffen. Wir verließen den Bunker und waren uns einig - daß ist ein Munitionsbunker. Der Typ - Munitionsauffüllraum M 145.


Munitionsauffüllraum Typ M 145

 

Ein weiteres Bauwerk war eine Maschinenzentrale/Kraftwerk - welches zur autonomen Stromversorgung der Stellung diente. Der Bau bestand aus einem großen Raum, der durch dünnere Wände abgeteilt war. In den so entstanden Räumen waren dann vermutlich ein E-Aggregat sowie notwendige Brennstofftanks geschützt untergebracht.

Weiterhin sahen wir offene Stellungen, welche vor der geschützten Unterbringung als Standplatz der 17cm-Kanonen dienten. Eine offene Betonfläche, mit Munitionsräumen rundherum. Zu jeden der Kanonenbunker gehörte ein Mannschaftsbunker.

Durch das noch erkennbare Grabensystem gelangten wir dann zu den restlichen drei Geschützstellungen. In alle drei Bunker kamen wir hinein. Wir besichtigten die Munitionsräume, sowie den Kartuschenraum unterhalb der Stellung.


Geschützstellung 17 cm-Kanone von hinten
   

Steffen in einer 17 cm Kanonenstellung

markige Sprüche in der Stellung
   

Blick aus der Nahkampfluke

Unter der Geschützstellung
   

unter der Geschützstellung

innerhalb des Geschützraumes, durch diese Luke ging
es in den unteren Bereich - in den Kartuschenraum
   

Steffen vor der Geschützöffnung - Schußfeld

hier sieht man noch die Stehbolzen vom Geschütz

Zum Abschluß der Stellungsbesichtigung ging es abermals zur Kommandozentrale und Feuerleitung (M 162a) um vor den bevorstehenden Mittagessen nochmals den herrlichen Ausblick zur Nordsee zu genießen.


Panorama

Steffen vor dem Essen

Nun bestand uns die nächste Probe bevor. Wir fuhren mit unserem Kombi zum Strand. Dort packten wir unseren Kühlschrank, Campingstühle und unseren neuen Propangaskocher aus. Schnell wurden die Bohnensuppenbüchsen geöffnet, in einen Topf geschüttet und der Brenner angezündet. Feldmäßiges Kochen und Essen war angesagt. Die Suppe kochte binnen ein paar Minuten und wir konnten gegen 14.00 Uhr endlich essen. Die Investition in den Kocher hatte sich gelohnt. Nach dem Essen, abwaschen und weiter ging es zur nächsten Station - Hanstholm II.


Essen am Strand

Steffen schmeckt es
   

Der Kocher